Bußgelder in Spanien – Unterschiede zu Deutschland
Verkehrsverstöße können auf Mallorca teuer werden. Viele Bußgelder sind deutlich höher als in Deutschland, werden konsequenter kontrolliert und lassen sich sogar bis nach Deutschland nachverfolgen. Gleichzeitig gibt es in Spanien eine Besonderheit: Wer schnell bezahlt, spart die Hälfte.
Deutlich höhere Bußgelder
In Spanien sind Bußgelder spürbar höher angesetzt, um abschreckend zu wirken. Beispiele:
- Handy am Steuer: ca. 200 €
- Parken an gelber Linie: ca. 80 €
- Kein Ticket in blauer Zone: ca. 40–60 €
- Alkohol (0,5 ‰ – 0,8 ‰): ab 500 €
- Alkohol über 1,0 ‰ oder Drogen: ab 1.000 €, zusätzlich Strafverfahren
- Fahren ohne Gurt: 200 €
Rabatt bei schneller Zahlung
Ein besonderes „Goodie“ im spanischen System: Wer innerhalb von 20 Tagen nach Ausstellung des Bußgeldbescheids zahlt, erhält automatisch 50 % Rabatt. Diese Option steht auch Ausländern offen und kann meist unkompliziert online über die DGT oder die jeweilige Gemeinde bezahlt werden.
Beispiel: Ein Handyverstoß kostet 200 €, bei Zahlung innerhalb der Frist nur 100 €. Nach Ablauf der Frist wird der volle Betrag fällig.
Nachverfolgung nach Deutschland
Seit Inkrafttreten des EU-weiten Abkommens können Bußgelder aus Spanien auch nach Deutschland verfolgt werden – und umgekehrt. Deutsche Behörden vollstrecken spanische Strafen ab einer Höhe von 70 €. Wer glaubt, er könne „einfach zurück nach Deutschland fahren und nichts zahlen“, irrt. Eine offene Strafe kann sogar zu Problemen bei späteren Reisen nach Spanien führen.
Punktesystem: Positiv vs. Negativ
Ein wichtiger Unterschied betrifft die Punkte:
- Spanien: Fahrer starten mit 12 Punkten (Neulinge mit 8). Bei Verstößen werden Punkte abgezogen. Wer lange unfallfrei fährt, kann zusätzliche Punkte erhalten (max. 15). → Positives System.
- Deutschland: Jeder Verstoß bringt Punkte in Flensburg. Bei 8 Punkten ist der Führerschein weg. → Negatives System.
Für Residenten gilt: Verstöße in Spanien werden direkt in das spanische System eingetragen, auch wenn der Führerschein ursprünglich in Deutschland ausgestellt wurde.
Fazit
Bußgelder sind in Spanien teurer, werden konsequent durchgesetzt und können nach Deutschland nachverfolgt werden. Gleichzeitig gibt es mit der 50-%-Rabattregelung einen echten Vorteil, den es in Deutschland nicht gibt. Wer die Regeln kennt und beachtet, spart sich Ärger, Punkteverlust und hohe Kosten.
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