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Schulen auf Mallorca
Schulen auf Mallorca

Schulwesen auf Mallorca – Leitfaden für Residenten
Wie funktioniert Schule auf der Insel? Hier bekommst Du einen kompakten Überblick: Stufen, Schultypen (öffentlich, concertado, privat), Sprachen, Anmeldung – plus echte Praxistipps aus dem Inselalltag.

1) Stufen & Wege (kurz erklärt)

  • 0–3 Jahre: Guardería / Escoleta – frühe Betreuung in autorisierten Zentren
  • 3–6 Jahre: Educación Infantil – Vorschule; nicht schulpflichtig, aber üblich
  • 6–12 Jahre: Educación Primaria – Grundschule (6 Klassen)
  • 12–16 Jahre: ESOEducación Secundaria Obligatoria (4 Klassen; Ende der Schulpflicht)
  • Ab 16: Bachillerato (2 Jahre, allgemeinbildend; Uni-Vorbereitung) oder Formación Profesional (FP) (berufspraktische Wege)

Deutschland-Vergleich: In Spanien bleiben alle Kinder bis 16 grundsätzlich gemeinsam (Primaria + ESO). Eine frühe Aufteilung in Haupt-/Real-/Gymnasium gibt es nicht. Spezialisierung beginnt nach der Schulpflicht (Bachillerato/FP).

2) Schultypen – öffentlich, concertado, privat

Öffentlich (público)

  • Träger: Balearen (Conselleria d’Educació)
  • Kostenfrei in der Schulpflicht (6–16)
  • Aufnahme über das zentrale Vergabeverfahren

Halbstaatlich (concertado)

  • Private Trägerschaft, aber (teil-)staatlich finanziert
  • Unterricht in Pflichtstufen kostenfrei; oft freiwillige Beiträge/Uniform/Service-Kosten
  • Eigenes Profil (z. B. konfessionell), aber an staatliche Vorgaben gebunden

Privat / International

  • Schulgeldpflichtig (häufig mehrere Tausend Euro pro Jahr; je nach Stufe/Leistung stark unterschiedlich)
  • Profile: Britisch (GCSE/A-Levels), IB, deutsch, französisch etc.
  • Anerkennung: Für das Studium in Spanien meist Anerkennung/Umrechnung (z. B. via UNEDasiss; ggf. Zusatzprüfungen/PCE)

3) Sprachen auf Mallorca

Alltag in den Schulen ist zweisprachig: Katalan (Mallorquí) und Spanisch. Jede Schule legt im Proyecto/Projecte Lingüístic de Centre (PLC) fest, welche Fächer in welcher Sprache unterrichtet werden. Neuankömmlinge ohne Sprachkenntnisse erhalten in der Regel schulische Unterstützung für den Einstieg.

Deutschland-Vergleich: Ein echter zweisprachiger Alltag ist in Deutschland unüblich – Kinder tauchen hier von Anfang an in Katalan/Spanisch ein.

4) Anmeldung & Schulwahl – mit Praxisblick

Die Platzvergabe läuft zentral über die Conselleria. In der Praxis haben öffentliche Plätze Priorität; concertados werden nachrangig bedient.

Praxis-Tipp (erlebt): Sprich früh mit Deiner Wunschschule (auch concertado). Wenn die Schule schriftlich bestätigt, dass Plätze frei sind, kannst Du das bei der Conselleria vorlegen. Gut vorbereitet lässt sich ein zunächst abgelehnter Wunschplatz oft doch realisieren.

5) Transport, Material & Betreuung – was oft übersehen wird

Schultransport

  • Viele Gemeinden organisieren Schulbusse – meist für öffentliche Schulen und gemeindeintern.
  • Concertados profitieren selten bis gar nicht vom kommunalen Transport.
  • Umzug: Ein Schulwechsel ist nicht zwingend. Dein Kind kann oft an der bisherigen Schule bleiben – aber ohne Anspruch auf den bisherigen Bus (gemeindeinterne Organisation!).

Bücher, Kopien & Geräte

  • In öffentlichen und concertado-Schulen zahlen Eltern Bücher, Kopien und Schulmaterial selbst.
  • Digitale Geräte (Tablet/Laptop) können Pflicht sein. Schulen akzeptieren teils nur bestimmte Modelle (z. B. iPad). Manche bieten Finanzierungsprogramme an.

Betreuung & Freizeit

  • Viele Schulen bieten außerschulische Aktivitäten/Betreuung (morgens, mittags, nachmittags) – immer kostenpflichtig, Umfang variiert.

Ferien

  • Spanien hat einen langen Sommerferien-Block (rund zwei Monate). Das kann für berufstätige Eltern Betreuungsbedarf bedeuten.
  • Oft helfen Sommercamps von Gemeinden, Vereinen oder privaten Anbietern.

6) Schulalltag: Zeiten & Rhythmus

  • Stundenmodelle: jornada continua (kompakter Vormittag) oder jornada partida (mit längerer Mittagspause und Nachmittagsunterricht)
  • Schuljahr: Start meist im September, Ende im Juni

7) Notensystem: Spanien vs. Deutschland

In Spanien wird meist mit 0–10 Punkten bewertet; 5 ist bestanden.

SpanienBedeutungGrobe Entsprechung DE-Note*
9,0–10 Sobresaliente (sehr gut); Matrícula de Honor für Spitzenleistungen 1 (sehr gut)
7,0–8,9 Notable (gut bis sehr gut) 2 (gut)
6,0–6,9 Bien (befriedigend+) 3 (befriedigend)
5,0–5,9 Suficiente (ausreichend; bestanden) 4 (ausreichend)
0–4,9 Insuficiente (nicht bestanden) 5–6 (mangelhaft/ungenügend)

*Hinweis: Die Zuordnung ist eine Näherung. Offizielle Umrechnungen (z. B. für Hochschulzugang) folgen eigenen Tabellen/Verfahren.

8) Vorteile & Nachteile (kurz)

Öffentlich

  • + Kostenfrei in Pflichtstufen, wohnortnah, intensiver Sprachkontakt
  • Wunschschule nicht garantiert (Vergabepunkte)

Concertado

  • + Öffentlich (teil)finanziert, oft stabiles Profil (z. B. konfessionell)
  • Meist Zusatzkosten (Uniform, Services), Transport selten kommunal

Privat/International

  • + Internationale Abschlüsse/Sprachen, teils kleinere Klassen
  • Hohe Kosten; für Studium in Spanien ggf. Anerkennungswege

9) Checkliste für Eltern

  1. Sprache: Bist Du mit einem zweisprachigen Alltag (Katalan/Spanisch) einverstanden? Wie wird in Deiner Wunschschule verteilt (PLC)?
  2. Anmeldung: Wunschschule vorab kontaktieren – freie Plätze schriftlich bestätigen lassen und bei der Conselleria einreichen.
  3. Transport: Gemeinde-Busse (öffentlich) und Entfernungen prüfen; bei Umzug Anspruch und Machbarkeit klären.
  4. Material/Geräte: Bücherkosten einplanen; Geräteanforderungen (z. B. iPad) und Finanzierung klären.
  5. Betreuung/Ferien: Frühzeitig Ganztag, Vor-/Nachmittagsbetreuung und Sommer-Camps checken.
  6. Wege nach 16: Bachillerato vs. FP; bei internationalen Profilen Anerkennungswege (z. B. UNEDasiss) rechtzeitig prüfen.

Gut zu wissen: Schulen und Gemeinden unterscheiden sich in Details (Transport, Geräte, Beiträge, Betreuungsumfang). Frag immer direkt bei Schule und Gemeinde nach den aktuellen Bedingungen.

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