Can Cap de Bou – ein Strand ohne klare Grenzen

Die Platja de Can Cap de Bou liegt im Übergangsbereich zwischen Port d’Alcúdia und Port de Pollença, entlang der Straße Ma-2220. Der Küstenabschnitt ist schwer zu greifen: offiziell kaum ausgeschildert, in vielen Kartenportalen nicht als eigener Strand geführt – und dennoch steht der Name auf Ortsschildern, Bushaltestellen und Immobilienanzeigen.

Aber was ist Can Cap de Bou eigentlich?

Landschaftlich ist der Abschnitt eher funktional als idyllisch: Kiesel und Steine, Seegrasbänke, teilweise flache Platten mit Bojenzonen für Boote. Der Blick über die Bucht ist fantastisch, das Wasser klar – aber der Einstieg ist steinig. Kein Liegestrand, sondern eher ein Ort für Spaziergänger, Frühaufsteher, Hundebesitzer oder Paddler, die mit SUP oder Kajak starten.

Trotz seiner scheinbaren Bedeutungslosigkeit trägt dieser Strand eine symbolische Wucht im Namen: „Can Cap de Bou“ – das Haus oder Gebiet am „Stierkopf“. Eine Bezeichnung, die zu einem verblüffenden Erklärungsansatz führt, den du so schnell nicht vergisst…

Namensdeutung: Der Begriff „Can Cap de Bou“ lässt sich wörtlich mit „Haus am Stierkopf“ übersetzen. In der Region existiert tatsächlich eine gleichnamige Finca, die vermutlich zur Namensgebung des Küstenabschnitts beigetragen hat. Offiziell ist die Herkunft des Namens jedoch nicht eindeutig geklärt. Eine faszinierende, wenn auch nicht belegbare Theorie: Betrachtet man die Form Mallorcas aus der Vogelperspektive, erkennt man einen liegenden Stier, der scheinbar aus der Insel erwächst – mit dem Cap de Formentor als Stirn und Hörnern. Der Körper des Stiers liegt quer über der Insel, seine Nüstern pusten wie der Tramuntana-Wind vom Nordwesten aufs Meer hinaus. Über seinen Hörnern wirbelt der Embat, der aufsteigende Seewind. Vielleicht nur ein Zufall. Vielleicht ein verstecktes Zeichen. Vielleicht genau das, was Unexpected Mallorca ausmacht.